La Chaux de Fonds–Les Ponts de Martel

222, La Chaux-de-Fonds - Les Ponts-de-Martel

La Chaux-de-Fonds ist der Ausgangspunkt von zwei Schmalspurlinien. Die eine führt durch den Jura nach Glovelier (236), die andere durch das Hochtal Vallée des Ponts nach Les Ponts-de-Martel. Auf der 16 kilometerlangen Bahnlinie wird den ganzen Tag über ein Stundentakt angeboten. So lässt der Triebzug die höchstgelegene Stadt von Europa hinter sich und kämpft sich im Anschluss mit einer Steigung von bis zu 40 Promille zur Haltestelle Le Reymond hoch. Nach der Durchfahrt des gleichnamigen Tunnels

erreicht der Zug bereits den Scheitelpunkt der Strecke, welcher auf  1`120 Metern über Meer liegt. Nach der Station La Corbatière führt das Eisenbahntrasse mit leichter Neigung ins Hochtal hinein und folgt dem Wasserverlauf der Lehne in fast gerader Linie bis zum Bahnhof La Sagne. Die kleine Gemeinde zählt heute noch rund 900 Einwohner, die grossmehrheitlich von der Landwirtschaft leben. Doch dies war nicht immer so, denn ab dem 15. Jahrhundert wurde im Moorgebiet Torf gestochen, der als Brennstoff für die Herde und Öfen verwendet wurde.

Zuerst diente dieser nur für den Eigenbedarf, später wurde er in die umliegenden Städte exportiert. Der Torfabbau war auch ein Grund, das Tal 1889 mit einer Eisenbahnstrecke zu erschliessen. Heute sind die noch vorhandenen Hochmoore geschützt und können auf einem neuerrichteten Moorerlebnispfad entdeckt werden. Nachdem in La Sagne die einzige Kreuzungsstelle passiert wurde, tuckert der Zug weiter in das Vallée des Ponts hinein, welches sich nun weiter öffnet. Vorbei an der Ortschaft Les Coeudres, die nur auf Verlangen und gleich mit zwei Haltestellen bedient wird, gelangt der Triebzug nach Petit-Marte.

Auf der ehemaligen Ponts–Sagne–Chaux-de-Fonds-Bahn (PSC), welche heute zu den Transports Régionaux Neuchâtelois (TransN) gehört, kommen heute BDe 4/4 Hochflur-Züge aus dem Jahre 1991 zum Einsatz. In den nächsten Jahren werden diese jedoch durch zwei neue Stadler Triebzüge des Typs ABe 4/8 ersetzt. Doch zurück in die Gegenwart, nach gut 20 Minuten Fahrzeit erreicht das Schienenfahrzeug den Endbahnhof. Der Ortsname Les Ponts-de-Martel ist übrigens von den vielen kleinen Holzstegen, welche hier einmal das Moor überquerten, entstanden und hat nichts mit einer Brücke zu tun.