L'Isle / Bière-Apples-Morges

157, L'Isle - Apples

L`Isle ist Ausgangspunkt der Chemin de fer Apples-L’Isle, die heute zu den "Transports de la région Morges-Bière-Cossonay" (MBC), gehört. Die Bahngesellschaft wurde während des Baus der Hauptstrecke von Morges über Apples nach Biére gegründet, mit dem Ziel eine Zweigstrecke nach l`Isle zu errichten. Diese konnte dann 1896 eröffnet werden. Heute verkehren die Züge in den Hauptverkehrszeiten im Stundentakt, sonst alle zweistunden. So nimmt das grün-beige Zügli die rund 10 Kilometer lange Strecke nach Apples in Angriff. 

Die Fahrt führt südwärts über recht flaches Gelände zum Bahnhof Montricher, der sich jedoch rund einen Kilometer vom eigentlichen Dorfzentrum entfernt befindet. Nach einer scharfen Linkskurve und vorbei an mehreren kleinen Haltestellen die nur auf Verlangen bedient werden, erreicht der Zug die Station Pampigny. Da die drei Gemeinden, welche durch diese Bahnlinie erschlossen werden, zusammen gerade einmal 3`000 Einwohner zählen, wurde schon mehrmals in Betracht gezogen die Strecke stillzulegen - jedoch glücklicherweise ohne Erfolg. So trifft die Zugskomposition nach 14 Minuten Fahrzeit im kleinen Bahnhof von Apples ein.

156, Bière - Apples - Morges

Die Eröffnung der Kaserne in Bière im Jahr 1873 und der damit anfallende Güterverkehr war der Hauptgrund für den Bau einer Bahnstrecke. Die zuerst geplante Streckenführung von  Yverdon-les-Bains über Orbe, L'Isle, Bière und Gimel nach Nyon scheiterte wegen zu hohen Kosten. So entschied man sich für den direkten Weg von Morges nach Bière. Unter der Woche lassen die Zugskompositionen im Halbstundentakt den Betriebsmittel-Punkt mit Depot und Werkstatt hinter sich und nehmen die knapp 20 Kilometer lange Strecke hinunter zum Genfersee in Angriff. 

Kurz nach der Abfahrt zweigt ein 2,1 Kilometer langes Anschlussgleis zur Kaserne der Schweizer Armee ab. Dieses dient jedoch lediglich dem Transport von Gütern. Das leicht steigende Trasse führt nun nach Ballens hoch, wo sich mit 713 Metern über Meer der höchste Punkt des MBC-Streckennetzes befindet. Im Anschluss kann der Zug die Talfahrt in Angriff nehmen. Total muss die Adhäsionsbahn rund 330 Höhenmeter bis ans Ufer des Lac Leman überwinden. Der nächste Halt befindet sich im Keilbahnhof von Apples, wo gelegentlich Anschluss auf die Stichstrecke nach l`Isle besteht (157)

Das Trasse schmiegt sich nun mit einem maximalen Gefälle von 35 Promille talwärts nach Yens, wo sich der Bahnhof inmitten in einer 180 Grad Kurve befindet. Der Zug tuckert nun weiter über Bussy-Chardonney zur Ortschaft Vufflens le Château. Wie es der Namen verrät, wird das Dorfbild vom imposanten Schloss Vufflens beherrscht. Der Backsteinbau, inspiriert durch piemontesische Schlossbauten, wurde mitten des 15 Jahrhunderts auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burg  errichtet. Das sich in Privatbesitz befindende Anwesen zählt heute zu den bedeutendsten Schlossbauten der Westschweiz.

Der Zug braust derweil weiter nach Prélionne. Neben den normalen Passagierzügen verkehren auf dem 30 Kilometerlangen Streckennetz auch regelmässige Güterzüge. Um die normalspurigen Güterwagen transportieren zu können, werden ihnen auf der Rollbockanlage in Morges schmalspurige Achsen untergeschoben. Diese Vorgehen war früher bei den schweizer Schmalspurbahnen sehr verbreitet, wird aber heute nur noch von den wenigsten umgesetzt. Nach einer letzten Linkskurve verläuft das Trasse der MBC schliesslich parallel zu jener der SBB in den Bahnhof von Morges, wo die Fahrt auf dem Gleis fünf endet.